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Jahrestag des gewaltsamen Verschwindens von 43 Studenten aus Ayotzinapa, Mexiko

Heute jährt sich das Verschwinden der 43 Studierenden aus Ayotzinapa, Mexiko, zum 10. Mal. Die Studenten waren in der Nacht zum 27. September 2014 auf dem Weg zu Protesten in Mexiko-Stadt. Um in die Hauptstadt zu gelangen, kaperten die mehrheitlich indigenen Lehramtsstudierenden Reisebusse – eine in der Gegend nicht ungewöhnliche Praxis. In der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero wurden mehrere Busse von der lokalen Polizei aufgehalten. Über Stunden hinweg kam es zu diversen Angriffen durch lokale Polizeieinheiten und mutmaßliche Mitglieder des organisierten Verbrechens auf die Studierenden und unbeteiligte Zivilist*innen. Die Bilanz der Nacht: Sechs Menschen starben, 25 wurden verletzt, und 43 Studenten, die von der Polizei festgenommen wurden, sind seither verschwunden.

Die mexikanischen Regierungen haben das Verschwinden der 43 Studenten bis heute nicht aufgeklärt. Vor allem die Verwicklung des mexikanischen Militärs, das sich weiterhin weigert, relevante Unterlagen zur Aufklärung des Falls herauszugeben, bleibt ungeklärt.

Dieses Staatsverbrechen wurde auch mit illegal nach Guerrero importierten G36-Gewehren der deutschen Rüstungsfirma Heckler & Koch begangen. Der Fall zeigt exemplarisch, wie mexicanischen Sicherheitskräfte auf allen Ebenen mit der organisierten Kriminalität zusammenarbeiten und für Tausende von Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind.

Wir haben in Hamburg Poster ausgedruckt und ein bisschen plakatiert.
Es gibt noch ein paar gedruckte Poster im Café Knallhart und im Infoladen Schwarzmarkt

Poster Ayotzinapa Infoladen Schwarzmarkt

Das Netz der Rebellion veröffentlicht eine Unterschriften-Kampagne:

Heute vor 10 Jahren verschwanden die 43 Studenten von Ayotzinapa unter Mitwirkung der mexikanischen Polizei und des Militärs mit deutschen Waffen! Unterschreibe hier, um die Aufklärung des Falls zu fordern und die Waffenexporte nach Mexiko zu stoppen!

Jahrestag des gewaltsamen Verschwindens von 43 Studenten aus Ayotzinapa, Mexiko! Unterschreibe jetzt für Gerechtigkeit!

Unsere Workshops auf dem „System Change Camp“ in Hamburg nächste Woche

Wir als Gruppe / Netzwerk / Kollektiv haben uns entschieden, folgende zwei Workshops auf dem „System Change Camp“ Hamburg anzubieten:

„Deutsche Bahn in Mexiko: Ökozid und Vertreibung“

am Di. 14:30 Uhr – Zirkuszelt –  Sprache: Deutsch mit Flüsterübersetzung bei Bedarf englisch / spanisch
Vortrag zur Beteiligung europäischer Konzerne (insb. der Deutschen Bahn) am Megaprojekt „Tren Maya“ im Süden Mexikos und dem Widerstand vor Ort. Basierend auf der Recherche „Tren Maya Made in Germany“ soll über die Auswirkungen auf Natur, Grenzregime und Bevölkerung in den betroffenden Gebieten gesprochen werden. Mit anschließender, offener Diskussion über Optionen der praktischen Solidarität.
„Die kollektive Basisorganisierung der Zapatistas“
am Fr 14:30 Uhr – Yamal Peninsula – Sprache: Deutsch mit Flüsterübersetzung bei Bedarf englisch / spanisch
Die Zapatistische Bewegung aus dem Süden Mexikos hat in den letzten Jahrzehnten eine Autonomie von unten aufgebaut, die vielen antikapitalistischen Bewegungen weltweit als Orientierungspunkt dient. Doch wer sind die Zapatistas eigentlich? Wie organisieren sie sich? Und warum haben sie sich 2021 auf den langen Weg nach Europa gemacht, um uns zuzuhören und ihre Kämpfe mit uns zu teilen? Diesen und vielen weiteren Fragen wollen wir auf spielerische Art und Weise in einem Workshop mit euch nachgehen.
Zudem beteiligen wir uns am Info- und Bücherstand des Infoladen Schwarzmarkt auf dem System Change Camp im „ums ganze…“ Zelt Freitag von 16 bis 19 Uhr.
Das gesamte Programm des Camps findet ihr hier: