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Generalstreik #ParoNacionalEcuador ab heute, 13.06.

Ab heute, den 13.06. beginnt der Generalstreik #ParoNacional in #Ecuador aufgerufen hat die Organisation CONAIE der indigenen Gemeinschaften Ecuadors, bereits jetzt sind 16 Provinzen des Landes (also fast alle) von Straßenblockaden und Aufmärschen betroffen. Es gibt auch den Aufruf wie 2019 Übergriffe von Polizei und Militär zu melden und zu dokumentieren über #ViolenciaEstadoEC hier eine Karte der bisherigen Aktivitäten (in rot die Straßenblockaden, in blau die Aufmärsche) sowie einige Bilder aus den sozialen Medien:

 

eine Straße nördlich von Quito (Foto: el universo)

Straßenblockade bei Saraguro im Süden des Landes (Foto: twitter / yasunidos)

G7-Karawane Veranstaltung in Hamburg – soziale Kämpfe gegen neokoloniale Ambitionen

Schon im Vorfeld der Karawane zeichnete sich ab, dass einige der aus dem globalen Süden eingeladenen Gäst*innen keinen passenden Termin bei der deutschen Botschaft oder kein Visum erhalten werden. Daher besuchte die internationalistische Karawane “Für das Leben … statt G7” Hamburg im Centro und der Roten Flora mit einer kleineren Delegation als geplant. 
Dennoch wurde schon am Nachmittag beim informellen Austausch und später bei der öffentlichen Veranstaltung von den Herausforderungen und Konfliktfeldern sozialer Bewegungen im globalen Süden intensiv berichtet und Bezüge hergestellt. 
Ob Rohstoffabbau auf dem afrikanischen Kontinent oder Megaprojekte in Mexiko, es geht um kapitalistische Interessen auf Kosten der lokalen Gemeinschaften, die mit staatlicher und paramilitärischer Gewalt durchgesetzt werden. In kolonialer Tradition werden Regionen geschröpft und Menschen bedroht, sollten sie sich nicht fügen. Um sichtbar zu machen, dass dies nicht etwa ein regionales Problem ist, sondern ein globales ist besonders interessant, viele Stimmen zu hören, die sich doch ähneln. 
Trotz organisatorischer Widrigkeiten einer Nachmittagsveranstaltung Mitten in der Woche und einigen Ausfällen wegen Corona-Kontakten gab es gutes Essen, gute Gespräche und immerhin um die 50 Interessierte, die ihren Weg ins Centro fanden. Zeitversetzt fand eine Veranstaltung von Ende Gelände Hamburg in der Roten Flora unter anderem mit einer der Aktivist*innen der Karawane statt, die ebenfalls recht gut besucht war.
Eine umfangreichere Auswertung und Diskussion, wie wir die neuen Impulse, Kontakte und Gedanken für Hamburg nutzen werden folgt. 
Bei Interesse daran teilzuhaben meldet euch gerne unter:

In den sozialen Medien sind erste Stimmen zur Veranstaltung zu hören, dort werden in den nächsten Tagen weitere Infos zum Verlauf der Karawane folgen:

Ein Teil der Samen, gesät durch die Reise der Zapatistas (Auswertungstext Thüringen-Vernetzung)

Die indigene Rebell*innengruppe aus Südmexiko, die Zapatistas, hat letztes Jahr eine Delegation von 180 Personen auf Europareise geschickt – um zuzuhören und ihr Wort zu verbreiten. Seit 1983 organisieren sich die Zapatistas autonom vom mexikanischen Staat, nachdem dieser die indigene Bevölkerung jahrhundertelang getötet, missachtet und verraten hat. Seitdem haben die Zapatistas ihre eigenen Strukturen aufgebaut, angefangen bei einer autonomen, basisdemoktratisch organisierten Regierung bis hin zu eigenen Gesundheits- und Bildungszentren und diversen Kollektivbetrieben. So konnten sie die Lebensbedingungen in ihren Gemeinden stark verbessern.
Aktuell sind die Gemeinden wieder einmal sehr stark von Angriffen durch den Staat und seine Paramilitärs betroffen und werden zusätzlich zunehmend von Drogenkartellen bedroht.

In diesem Text beschreiben wir, die Thüringen-Vernetzung zur Organisation der Reise, welche Erkenntnisse wir aus dem Besuch von insgesamt 11 Compañeras und Compañeros in der Kommune Walterhausen mitnehmen, welche Fragen sich für uns aufgeworfen haben und wie wir das alles auf die Bewegung von links und unten hier in Deutschland beziehen.

Spaziergang in und um Waltershausen mit den Zapatistas zum Thema Widerstandsgeschichte.

Fragend schreiten wir voran… Und viele Fragen hat der einzigartige Besuch der zapatistischen Compañeras und Compañeros aufgeworfen. Was lernen wir aus ihren Worten und Gesten? Welche Verantwortung erwächst für uns aus ihrer Europareise? Wie können wir uns global und hier lokal besser, langfristiger, ernsthafter und lebendiger organisieren? Wir, die Thüringer Kerngruppe der Zapatista-Reise-Orga, wollen einen Einblick in unsere Reflexion geben.
Zu Beginn wollen wir allerdings Transparenz darüber schaffen wer wir sind und welche Perspektiven wir auf die Reise der Zapatistas haben. Wir sind eine weiße Gruppe an Menschen, die überwiegend weiblich sozialisiert ist, und einige von uns sind in Ostdeutschland aufgewachsen. Wir bilden verschiedene Altersgruppen ab.
Damit wollen wir sagen, dass unser Blick nur einen kleinen Ausschnitt der gesellschaftlichen Perspektiven sichtbar macht. Dennoch freuen wir uns, diesen mit euch zu teilen und laden auch euch herzlich dazu ein, diesen Blick um eure Perspektiven zu erweitern.
Schreibt uns also gerne (Kontakt über yabasta-jena[at]riseup.net), was für euch inhaltlich bemerkenswert war, wenn ihr unsere Fragen in euren Gruppen weiterspinnt, schickt uns eure Antworten und neuen Fragen, oder diskutiert sie in weiteren Treffen mit uns.

„Wir werden Eure Worte in unsere Gemeinden tragen und mit den tausenden zapatistischen Compañeras und Compañeros besprechen“, haben die Zapatistas zu uns gesagt. Uns haben sie gebeten, ihr Wort in unsere Kollektive, Gruppen, Familien, Wohnprojekte und Organisationen zu tragen und zu diskutieren, damit wir dann gemeinsam besprechen können, was zu tun ist. Auf dass der Samen des Widerstands und der Rebellion aufgehe!

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Pressemitteilung – “Für das Leben statt G7 – Karawane mit Aktivist*innen aus dem globalen Süden suchen Diskussion und Austausch auch in Hamburg”

Pressemitteilung – “Für das Leben statt G7 – Karawane mit Aktivist*innen aus dem globalen Süden suchen Diskussion und Austausch auch in Hamburg”

Während sich Repräsentant*innen der wirtschaftlich und militärisch mächtigsten Staaten auf ihren G7-Gipfel Ende Juni in Bayern vorbereiten findet zeitgleich ab Anfang Juni eine internationalistische Karawane für globale Gerechtigkeit und zur Mobilisierung gegen den Gipfel durch mehrere Städte Deutschlands statt. In Hamburg macht diese am 07.Juni Halt.

Die Karawane mit Aktivist*innen aus Regionen wie Mexiko, Namibia und Kurdistan hat zum Ziel, denjenigen mehr Gehör zu verschaffen, die unter der Fortführung kolonialer Verhältnisse und globaler Ungleichheit besonders zu leiden haben und im Widerstand zu diesen stehen.

Sie soll aber nicht bei der Kritik der strukturellen Ausbeutung und der daraus resultierenden Krisen wie Umweltzerstörung, Klimawandel, erzwungene Migration und Krieg stehenbleiben. Lösungsansätze und bereits bestehende solidarische Strukturen vor allem aus dem globalen Süden werden durch Veranstaltungen und persönliche Treffen im Zuge der Karawane sichtbar(er) gemacht. Zu diesen gehören feministische und indigene Initiativen und Gemeinschaften aus Lateinamerika und Asien, gewerkschaftliche Gruppen aus dem Iran und Menschenrechtsgruppen aus der Westsahara und Honduras sowie Jugendbewegungen aus Palästina und Mexiko.

Wir stellen dabei keine Forderungen an die G7 und ihre Politik sondern sehen diese als Teil des Problems, nicht die Lösung. Der Globale Norden bedient sich im Namen des Fortschritts weiterhin an den Ressourcen des globalen Südens, während die globale Erwärmung in vielen Ländern dort bereits massive Auswirkungen hat. Konzerne und Regierungen tun alles, um koloniale Ausbeutungsverhältnisse aufrecht zu erhalten und sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Die Folgen sind Landraub, Vertreibung und Zerstörung von Ökosystemen.

Unsere Solidarität gilt den Basisorganisationen in verschiedenen Teilen der Welt, die sich für die Würde und Rechte aller Menschen einsetzen und kollektiv gegen Naturzerstörung und Raubbau an unseren Lebensgrundlagen kämpfen. Die Karawane wird Aktivist*innen in ihrer Stimme und Sichtbarkeit unterstützen und nicht über, sondern mit den betroffenen Menschen Strategien und Handlungsmöglichkeiten lokal wie global entwickeln und durch Vernetzung und Organisierung festigen. Für uns geht es darum, zuzuhören, zu verstehen, aber auch aktiv zu werden und sich für gemeinsame Ziele zusammenzuschließen.

Die Reise führt vom 06. bis 25. Juni durch Deutschland und endet am 28. Juni auf dem Protestcamp in Elmau. Nach dem Start der Reise in Bremen wird als zweite Station Hamburg am 07.Juni angesteuert. Anschließend geht es weiter durch verschiedene Städte und auch Orte des Widerstandes wie Lützerath. In Hamburg gibt es die Möglichkeit für Vertreter*innen der Presse und Medien, am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr persönlich mit einzelnen Aktivist*innen der Karawane und/oder Organisator*innen der Karwane ins Gespräch zu kommen, Interviews zu führen und/oder mehr über die Ziele und Aktivitäten einzelner Bewegungen zu erfahren. Dieser offene Austausch findet im Centro Sociale, Sternstraße 2 im Saal statt. Anschließend findet ab 18 Uhr ebenfalls im Centro Sociale eine öffentliche Veranstaltung statt.

Die Gäste im Einzelnen (Stand 27.05.):

– Sprecher*innen der Frente Polisario, die im Flüchtlingslager Tindouf in Algerien leben. Die Themen, zu denen sie einen Beitrag leisten wollen, beziehen sich auf den Kampf des Volkes der Westsahara für Freiheit und Unabhängigkeit und auf die Menschenrechtsverletzungen in dem vom Königreich Marokko besetzten Teil der Westsahara.

– Bettina Cruz, Menschenrechts- und Territorialverteidigerin und Mitglied des Congreso Nacional Indigena aus Mexiko. Sie wird unter anderem über Greenwashing, Gewalt gegen Frauen und die Verfolgung von Verteidigern von Territorien sprechen.

– Ein*e Vertreter*in der indigenen Organisation COPINH (Honduras).

– Elir Negri Lavin aus Mexiko wird über Militarismus, Enteignung und gewaltsames Verschwindenlassen als notwendige und funktionale Elemente des Freihandels sprechen. Auch die Gewalt des Freihandels gegen die Jugend wird thematisiert.

– Eine Feministin aus Palästina und Mitglied der Jugendbewegung der Kommunistischen Partei (Palästinensische Volkspartei).

– Ina-Maria Shikongo Klimagerechtigkeitsaktivistin aus Namibia Ihr thematischer Schwerpunkt ist die Gewinnung fossiler Brennstoffe und die Bedeutung des Ausstiegs aus dieser Energieform sowie der Neokolonialismus im Allgemeinen. Besonders wichtig ist für sie das Fracking in der Kavango-Region.

– Kurdische Aktivist*innen

Die Themen der Aktivist*innen sind unter anderem:
Greenwashing in der Energiepolitik, Freihandel, Landwirtschaft/ Ernährungssouveränität, Flucht/Migration und Extraktivismus, Militarisierung und Aufrüstung, Megaprojekte und Neokolonialismus sowie Klimapolitik und Geostrategien.

Aufgrund der späten Ankündigung des G7-Gipfels und der Auswirkungen der letzten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland begannen die Vorbereitungen für die Rundreise relativ spät. Das Projekt wird basisdemokratisch von Aktivist*innen aus verschiedenen sozialen Bewegungen organisiert. In der bundesweiten Vorbereitungsgruppe sind Menschen aus dem Netzwerk der Rebellion, der BUKO (Bundeskoordination Internationalismus), der Initiative Demokratischer Konföderalismus und andere vertreten.

Bei Rückfragen (insbesondere zu der Station in Hamburg) wenden Sie sich gerne an: gira-hh@riseup.net